Chugach wurde in den Abendstunden des 5. Februars 2010 mit seinen Geschwistern (3 Rüden und eine Hündin) als erster Wurf seiner Mutter Beka in die Hubertusmeute gewölft. Sein Vater ist Danjo, der auch der Vater des letzten Wurfes von Barakima ist. Chugach ist ein reinrassiger Westsibirischer Laika, seine Vorfahren stammen aus Litauen, der Ukraine und dem WSL-Zwinger “vom Elbenblut”.
Der Name “Chugach” stammt von dem Eskimovolk der Sugpiaq, die wie die Völker der Iñupiat, Yup’ik, Siberian Yupik (Yuit), Alutiiq, Nunivak Cup’ig und Chevak Cup’ik sprachlich zur Eskimokategorie Alaskas gehören. Unter “Чугатз” oder “Тчоугатскои” (Chugachmiut) wurde das in den Küstenregionen des Prinz William Sund bis zur südwestlichen Spitze der Kenai Halbinsel lebende Volk der Sugpiaq von den russischen Forschern der Zarenzeit registriert. Seit 1898 wird der Name auch für die Gebirgskette nördlich von Anchorage verwendet ~ den Chugach Mountains.
Chugach war der größte und kräftigste im Wurf, aber dafür der Ausgeglichenste. Nach mehrmaligen Besuch war es dann Ostern soweit und wir konnten ihn zu uns holen. Von Stund’ an hatten wir nicht den Eindruck, das er seine Meute vermissen würde. Was bestimmt auch an Kaito und Lizzy liegt, auch wenn sie ihm in den ersten zwei Wochen sehr reserviert gegenüber traten. In den darauffolgenden Wochen konnte man täglich sein Wachsen beobachten und in der sechszehnten Woche hatte er Lizzy und in der zweiundzwanzigsten Woche Kaito in der Schulterhöhe eingeholt. Mit Chugach ist wieder der Spirit von Barakima am Schlangenhorst spürbar ~ vieles an ihm erinnert uns an unser geliebtes Laikamädchen. Aber natürlich ist er eine ganz eigene Persönlichkeit, eben ein Laika.
Chugach hat sich in seinen ersten acht Lebensmonaten zu einem prächtigen Laikarüden entwickelt und genießt die Prinzipalstellung in unserem Rudel(chen). Eine gewisse Clownerie ist ihm eigen, dass liegt vielleicht nicht nur an seinem Alter, sondern auch an seinen dunklem linken und hellem rechten Auge. Er ist Artgenossen gegenüber grundsätzliche freundlich und keinesfalls ängstlich ~ selbst in einer großen Gruppe findet es sich schnell zu recht. Zweibeiner wickelt er mit seinem Charme schnell um die Pfote. Doch der Aha-Effekt folgt auf dem Fuß, da er dann sehr lebhaft seine Freude bekundet. Da bekommt schon der ein oder andere einen Schreck, wenn so’n Laikaflummy um ein rum springt. Das Beste ist ihn für die ersten fünf Minuten zu ignorieren. Denn noch denkt Chugach alles geschieht zu seiner Bespaßung. Mittlerweile hat er selbst WSL-Nachbar Baikal in der Schulterhöhe übertrumpft. Auf dem Foto vor fünf Monaten sieht er gegen ihn noch recht winzig aus.
Das Grundstück kennt Chugachs Pfoten und Nase inzwischen in jedem Winkel und ich muß sagen wir jetzt auch. Wobei wir dachten, wir kennen es. Morgens findet immer die große Inspektion statt und da läßt er sich auch nicht stören, bis nach seiner Meinung alles kontrolliert ist. Dann kommt er zum Morgenschmusen genau wie noch voriges Jahr Barakima. Natürlich weckt er mich mit gleichem Wolfsgejaul nur viel melodischer, Chugach ist ein richtiger “Sänger”. Aber zum Glück nicht so früh wie Barakima, so höre ich sein Singsang meistens nur am Wochenende.
Chugach hat eine große Lernbereitschaft und ist allem Neuen sehr aufgeschlossen, dazu kommt noch die Unterstützung von Kaito als Lehrmeister. Mit ihm zusammen gehen viele Dinge rasant schnell, denn natürlich möchte er ihm in nichts nachstehen. So muß ich mir auch immer wieder etwas einfallen lassen, was wir zusammen unternehmen können. Dann haben alle auch den gemeinsamen Spaß und Chugach gönnt Kaito dann auch seine Ruhe. Mit der Unterstützung von Angela (wir haben einen Hundeschlitten geliehen bekommen) haben wir so mit dem Schlittenfahren begonnen. Wieder einmal hat sich bewahrheitet, man braucht einer Laika nichts wirklich beibringen, was diese nicht schon seit Jahrhunderten über Generationen in ihrer Heimat leisten mußten. Ein wirklicher Spaß für uns alle und so erkunden wir im Wolfstrapptempo das verschneite Umland. Noch keine großen Touren und mit viel Umsicht, denn Chugach ist ja gerade elf Monate. Auch wenn er schon gehörige Kräfte entwickelt, fehlt ihm die Erfahrung diese sich einzuteilen. Aber wir wollen uns auch nicht mit den “Allerhöfern” messen.
Nach dem ersten Lebensjahr kann ich feststellen, das erste halbe Jahr war ruhiger wie ich es erwartet habe. Chugach ist in den zweiten sechs Monaten so richtig “aufgetaut”. Er spielt gerne mit Bällen, was Kaito und Barakima völlig kalt ließ und läßt. Sprintet über das Grundstück, das zum Glück dies auf Grund der Größe auch zuläßt, mit einer enormen Geschwindigkeit und beachtenswerten Manövriervermögen. Anderseits kann er aber auch genauso ruhig wie Kaito im Haus rum dösen. Nur das Fell bürsten ist (noch) nicht sein Ding. Da ist er richtig beleidigt, aber eifersüchtig wenn Kaito und Lizzy gebürstet werden. Beim Fressen ist Chugach genau wie Kaito Minimalist und frißt nur soviel wie er braucht. Seine großen Vorlieben sind Nüsse - am besten wenn er sie selber findet und knacken kann (wir haben Haselnusssträucher und durch die Krähen findet die ein oder andere Walnuss aus Nachbargärten den Weg auf das Grundstück, oder in der Vorweihnachtszeit als eine Schale mit Nüssen auf dem Küchentisch stand), eine frische Kalbsschulter, oder getrockneten Pferdemagen und Nudeln. Ab und an mengen wir dem rohen Fleisch etwas bei (mal gezielt oder wenn etwas von unserem Essen übrig ist ~ aber nicht nur Nudeln, auch Kartoffeln, Reis, gekochtes Gemüse, körnige Haferflocken...) und bei Nudeln frißt, vielmehr sortiert Chugach erst alle Nudeln raus und frißt dann das Fleisch.
Im zweiten Sommer ist Chugach im Rudel(ch)en angekommen. Mit gut einen Schädel größer überragst du Kaito und ihr vertragt euch für zwei Rüdemänner ausgesprochen gut. Trotz einiger Grobheiten sind wir nicht wirklich sauer mit dir, da du schnell wieder runter kommst und Einsicht zeigen kannst. Der ruhige Lebensrhythmus im Rudel ist für Dich kein Problem, natürlich muß man mir Dir mehr unternehmen ~ gleichwohl kannst du genauso “faul” sein wie Kaito und man bemerkt mittlerweile unschwer wenn du unausgelastet bist. Denn bevor du auf Dummheiten kommst, bist du noch einige Zeit recht geduldig. So wie du auch in höchstem Maße mit der “zickigen” Lizzy geduldig bist.
Im Herbst konnte ich dir einen Ferienkuppel präsentieren ~ Disk “aus der Hubertusmeute” ein Schwarzwälder Schweißhund von viereinhalb Monaten, der zur weiteren Grundgehorsam-Ausbildung zeitweise Einzug hielt. Ihr habt euch prächtig verstanden! Mit Disk bist du ähnlich geduldig und zurückhaltend umgegangen, gleichwie es Kaito bei dir war. Gerne hätte ich Dir die Freude gemacht, allerdings sind Ferien halt Ferien und so hast du dich auch wieder mit Kaito arrangieren können. Ungeachtet des Unterschiedes das Kaito nicht unentwegt mit dir rumtoben möchte.
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